Nun sitzen wir hier bei einer leckeren Pizza und einem Glas Wein in unserem Grimber an bereits unserem letzten Abend in Italien und überlegen, wie wir den ersten Abschnitt unserer Reise für unseren Block zusammenfassen können.
Ursprünglich wollten wir Italien nur kurz anfahren, um den Schiefen Turm in Pisa anzuschauen, den Claudia immer mal sehen wollte. Mittlerweile sind fast zwei Wochen vergangen und wir haben viele weitere Städte und Sehenswürdigkeiten gesehen und entdeckt, das Italien eigentlich eine ganz eigene Reise sein sollte und man viel mehr Zeit dafür benötigt.
Unsere Anfahrt ging über den Reschenpaß nach Südtirol, wo wir auf der kulinarischen Seite neben dem Tiroler Speck, Vinschgerl und Äpfel genossen haben. Da wir beschlossen hatten, nicht nur durch Südtirol “durchzurauschen” hat Claudia eine Wanderung zum Zirmtalsee in der Ortlergruppe für uns herausgesucht, die eine der schönsten in der Gegend sein soll.
Das traf auch ein....noch “spannender” sollte die An- und Abfahrt zur Wanderung sein. Der Ausgangspunkt lag schon auf ca. 1.450 m mitten im Wald und die Anfahrt ging über einen 8 km langen engen Forstweg, der größtenteils nicht asphaltiert war. Es wurde eine richtige Belastungsprobe für Maschine und Mensch (insbesondere gerade bergab flatterten die Nerven beim “Menschen” und bei der “Maschine” qualmte und quietschten bis zum Versagen die Bremsen!). Für 8 km benötigten wir eine volle Stunde !!!
Nach dieser in mehrerer Hinsicht schweißtreibenden Unternehmung ging es über Trento nach Verona, wo wir – nach unserer Meinung - eine der schönsten italienischen Städte besichtigten. Neben dem obligatorischen Stadtbummel, einer MTB Radtour an den Gardasee hatten wir das Glück, das der “italienische Joe Cocker” - Zucchero – ein Konzert im Kollosseum gab.
Über die mittelalterlichen Städte Mantua, Carpi und Modena ging es in die Toskana. Nach dem völlig von Städtereisentouristen überlaufendem Florenz, ging es zunächst durch das Anbaugebiet des Chiantis nach Siena und San Gimignano.
Schöne Alternativen mit weniger Menschenmassen sind die kleinen Städte Colle di Val d'Elsa und Volterra, die nicht nur eine sehenswerte auf Hügeln gelegene Altstadt haben, sondern auch einen tollen Blick auf die typische Landschaft der Toskana bieten.
Unser eigentliches Hauptziel – der Schiefe Turm in Pisa – war unser nächste Etappe....und nun ist auch optisch der “Beweis” erbracht, dass er sogar ziemlich schief “abhängt”. Nach fast 5 m Abweichung an der höchsten Stelle noch vor wenigen Jahren hat man es nun wohl geschafft das weitere Kippen zu stoppen und sogar auf ca. 4,1 m zurück “zubiegen”.
Sehr oft haben wir offizielle kostenlose Stellplätze gefunden, sonst konnten wir u.a die Parkplätze von Einkaufszentren nutzen oder wie in Florenz direkt vorm Stadion des AC Florenz (hier kamen wir wohl dem örtlichen Drogenhändler auf seiner Vespa in die Quere – er schien nicht so wirklich glücklich zu sein über unsere Anwesenheit!) oder vor öffentlichen Schwimmbäd ern (in Carpi war das wohl auch der Treffpunkt für die Trucker mit den etwas leichter bekleideten Mädels).
Am Meer – wie in Cecina oder auch in Pisa - hatten wir das Glück Plätze “in der ersten Reihe” an den in dieser Jahreszeit komplett leeren Stränden zu finden. So konnten wir das noch für deutsche Verhältnisse sommerliche Wetter genießen und das warme Meer als “Ersatzbadewanne” nutzen.... was braucht man mehr? ;-)
Unser Grimber hat auch überall Aufmerksamkeit und Anerkennung erhalten. Es gab kaum eine Ampelschaltung zwischen Verona und Genua, an der uns die Passanten, Rollerfahrer, Autofahrer, etc. nicht anerkennend den Daumen nach oben entgegen streckten.
Eine Gemüsehändlerin in einem Bergdorf in den Apenninen hat uns, voller Begeisterung auf den Grimber deutend, den Einkauf von Zucchinis gleich geschenkt.
Selbst bei einer Polizeikontrolle durch eine Streife auf unserem Strandplatz in Marina di Pisa wurde das Kontrollieren unserer Papiere nach einer Besichtigung zur absoluten Nebensache.
13 Tage Italien sind natürlich viel zu wenig. Auf dieser Reise haben wir leider nicht mehr Zeit für dieses, aber wir kommen ganz bestimmt wieder!
Arrivederci Italia, Viva la France !
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